Der erste Schritt auf dem ehemaligen Versuchsgut ein Industriegebiet zu erstellen, wurde in den 70er Jahren unternommen. Zuerst wurde ein Zweigwerk der Firma Daimler AG, Gaggenau gebaut. Der Anfang einer weiteren Entwicklungsepoche der Rheinau war damit vollzogen.
Sehr lange Verhandlungen und heftige Diskussionen der Befürworter und Gegner des heutigen PKW-Werks der Firma DaimlerChrysler AG, haben letztendlich doch zum Erfolg und Bau des Werkes geführt. Zunächst wurde der Riedkanal umgeleitet und auch hier gab es viele Widerstände und Einwände. Wenn man heute den Kanal entlang spazieren geht, muss man neidlos feststellen, dass er sich hervorragend in die Landschaft eingefügt hat und gleichzeitig ein Tierparadies geworden ist.
Verschwunden ist allerdings das Versuchsgut. Lediglich das ehemalige Wohnhaus ist noch erhalten geblieben. Entstanden ist dafür ein großes PKW-Montagewerk mit heute rund 6500 Arbeitsplätzen, die für unseren Raum sehr wichtig sind. Die Landschaft hat sich dadurch allerdings etwas verändert, doch man kann sagen, nicht unbedingt zum Nachteil unseres Stadtteils Rheinau.
Quelle und Copyright der folgenden Luftaufnahme und Informationen: DaimlerChrysler Communications, Stuttgart
- Das Gelände der DaimlerChrysler AG in Rastatt-Rheinau
2007 wird das DaimlerChrysler Werk Rastatt fünfzehn Jahre alt. Seit zehn Jahren produziert der Standort die Mercedes-Benz A-Klasse, seit 2005 kommt auch die B-Klasse aus dem badischen Werk. Im vergangenen Jahr liefen dort über 285.000 A- und B-Klassen vom Band – so viele Fahrzeuge wie nie zuvor. Mehr als 6.000 Mitarbeiter finden bei DaimlerChrysler in Rastatt Arbeit. Damit ist DaimlerChrysler heute der größte Arbeitgeber in der Region.
Erfolgsstory Rastatt. Mit der Einweihung des DaimlerChrysler Werkes Rastatt am 25. Mai 1992 begann eine Erfolgsgeschichte. Zunächst montierten dort 1.700 Mitarbeiter Limousinen der Mercedes-Benz E-Klasse. 1993 erhielt das Werk den Zuschlag als Produktionsstandort für die A-Klasse. Fortan standen die Zeichen auf Erweiterung: Nach dem Umbau der Montage sowie der Inbetriebnahme der neuen Produktionsbereiche Karosserierohbau und Lackierung wurde Rastatt zum vollwertigen Produktionswerk. Die letzte E-Klasse lief 1996 vom Band. Bereits im Juni 1997 startete die Serienfertigung der A-Klasse.
Mercedes-Benz Kundencenter. Mit der Markteinführung der A-Klasse im Oktober 1997 nahm auch das Mercedes-Benz Kundencenter seinen Betrieb auf. Dort können Kunden ihr Neufahrzeug direkt ab Werk abholen, eine Werksbesichtigung machen oder Ausstellungen rund um das Thema Automobil besuchen. Inzwischen holen 25 Prozent der Kunden ihre A- oder B-Klasse direkt ab Werk ab. Zusätzlich bietet das Kundencenter zahlreiche Veranstaltungen an. Das Programm reicht von der Kinder-Uni über Lifestyle-Seminare bis hin zu Konzerten und Thementagen für die ganze Familie. Insgesamt verzeichnet das Kundencenter rund 180.000 Besucher pro Jahr.
Lieferanten und Induetriepark. Mit Produktionsbeginn der A-Klasse siedelten sich Zulieferfirmen auf dem Werksgelände an. Im so genannten Industriepark befinden sich heute neun Firmen, die Bauteile für die A- und B–Klasse über Förderbrücken und Fördertechnik direkt an das Montageband liefern. Diese Anlieferung ?Just in sequence? reduziert Anfahrtsverkehr und Lagerzeiten. Mit den Partnern des Industrieparks werden über 50 Prozent des Teilevolumens für die Montage abgewickelt. Insgesamt liefern 330 Lieferanten Bauteile für die in Rastatt produzierten Fahrzeuge an. Darüber hinaus kommen Bauteile aus den fünf DaimlerChrysler Schwesterwerken Gaggenau, Sindelfingen, Untertürkheim, Hamburg und Bremen. Über ein Bahngleis, das direkt auf das Werkgelände führt, kommen 75 Prozent der Transporte über die Schiene direkt in die Produktionshalle.